74. Dialog mit dem besonnenen, gelassenen Bergschaf-Bock über ein wesentliches Leben
Ich: Lieber Bock – ich möchte jetzt doch noch bei den SUVs einhaken!
Bock: Ja klar, da gibts noch viel anzumerken. Laut VCÖ war in Österreich jeder zweite neu zugelassene Wagen im ersten Halbjahr 2025 ein SUV. Im ganzen Jahr 2010 waren es nur 13 Prozent.
Wikipedia: "Das SUV steht den Bemühungen in der Geschichte des Automobils, möglichst immer effizientere, für den Verkehr sicherere und nachhaltigere Autos zu bauen, diametral entgegen." ... Geländelimousinen trugen von 2010 bis 2018 mehr zum Anstieg des weltweiten CO2-Ausstoßes bei als die Schwerindustrie (einschließlich Eisen und Stahl, Zement, Aluminium) oder Lastkraftwagen oder die Luftfahrt. Nur der Energiesektor trug nach der Studie der Internationalen Energieagentur mehr für die Erhöhung des CO2-Ausstoßes bei als die weltweite Flotte von Geländelimousinen. ...
Die Studie „Autos und Stadtraum“ der TU Berlin vom November 2021 beschreibt Fehlentwicklungen in der Autoindustrie und deren umweltfeindliche und sozial ungerechte Auswirkungen auf die Nutzung des öffentlichen städtischen Raums. Demnach seien 43 Prozent der im Jahr 2019 neu zu gelassenen Pkw großvolumig gewesen. ... Zudem seien die Pkw seit 1950 immer länger geworden. Die maximale Länge betrage gegenwärtig 6,80 Meter. Das seien circa 60 Prozent mehr. Auch seien die Pkw in den vergangenen 70 Jahren in die Breite gegangen, auf über 2,10 Meter mit Spiegel, eine Steigerung um fast 35 Prozent.
Bock: KK – kein Kommentar. Da geb ich lieber weiter:
Paolo Tumminelli, Autodesigner (Jan. 2012 - Zitat Wikipedia): „Früher waren diese Fahrzeuge etwas für Aristokraten mit Haus in London und Hof im Engadin. In der Boomphase der neunziger Jahre entdeckte das aufsteigende urbane Bürgertum plötzlich das SUV. Inzwischen ist die breite Masse fasziniert von dem Konzept, weil es ihr ermöglicht, zumindest in Gedanken dem Alltag zu entfliehen. Das SUV ist das Fahrzeug des Eskapismus. Und es strahlt jene Potenz aus, mit der sich Fahrer für jede Lage gut gerüstet fühlen. […] Ob die erhöhte Sitzposition sicherheitstechnisch wirklich etwas bringt, ist umstritten. Autos mit hohem Schwerpunkt sind schwerer zu beherrschen. […] SUV-Fahrer neigen dazu, riskanter zu fahren, weil sie das Gefühl haben, in einer Burg zu sitzen.“
Wie es bei mir ganz gut funktioniert & was ich selbst beitragen kann
Mich zu Fuß und am Fahrrad bestimmt, selbstbewusst und vorausschauend – immer präsent! – im Straßenverkehr bewegen. Immer damit rechnen, dass die anderen abgelenkt oder überfordert sind.
Keinen SUV kaufen. Auch keinen e-SUV.
Was zu tun ist
Den Herstellern durch gezielte politische Maßnahmen die Attraktivität an der Herstellung und am Verkauf von SUVs nehmen.
Attraktivität für den Kauf eines SUVs nehmen: Erhebung von Parkgebühren nach Platzbedarf, Anreizsysteme zum Erwerb leichterer und leistungsschwächerer Fahrzeuge, steuerliche Maßnahmen für überschwere KFZs ...
Energiewende, Green Deal und Open Source unterstützen.
Sich Gemeinschaften anschließen und unterstützen.
Literatur & Links
Website
SUV - Wikipediaeintrag
https://de.wikipedia.org/wiki/Sport_Utility_Vehicle
"Das SUV steht den Bemühungen in der Geschichte des Automobils, möglichst immer effizientere, für den Verkehr sicherere und nachhaltigere Autos zu bauen, diametral entgegen."
VCÖ: Jeder 2. Neuwagen war im 1. Halbjahr ein SUV
(Anteil SUV und Geländewagen an Pkw-Neuzulassungen in Österreich)
1.Halbjahr 2025: 49,8 Prozent (71.235 SUV)
Gesamtjahr 2024: 45,1 Prozent (113.304 SUV)
Gesamtjahr 2023: 45,2 Prozent (107.432 SUV)
Gesamtjahr 2022: 43,0 Prozent (92.387 SUV)
Gesamtjahr 2021: 38,8 Prozent (93.109 SUV)
Gesamtjahr 2020: 31,5 Prozent (78.403 SUV)
Gesamtjahr 2019: 31,9 Prozent (105.102 SUV)
Gesamtjahr 2015: 21,0 Prozent (64.774 SUV)
Gesamtjahr 2010: 12,9 Prozent (42.246 SUV)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025
https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-jeder-2-neuwagen-war-im-1-halbjahr-ein-suv