72. Dialog mit dem besonnenen, gelassenen Bergschaf-Bock über ein wesentliches Leben
Ich: Lieber Bock – hast du schon von DEM neuen Ding gehört?
Bock: Was denn? KI ist ja noch nicht mal durch oder?
Ich: Ja, damit hängt es zusammen. Wieder ein Elefant im Raum! Es ist KB. Künstliche Behinderung.
Bock (schaut mich fragend an): Was?
Ich: Sie betrifft alle Lebensbereiche! Uns werden zu große Autos verkauft, die wir nicht mehr selber steuern können, die einfach überdimensioniert sind für unsere Städte, Garagen und unsere Straßen. Und ja, wir kaufen sie natürlich auch – ganz einseitig kann man das ja nicht betrachten. Jedenfalls brauchen diese Autos Kameras und andere Sensoren, damit wir sie noch manövrieren können. Sie piepen permanent um uns zu zeigen, wie unsere Raumverteilung aussieht, weil wir das alleine nicht mehr hinbekommen. Das nennen wir Assistenzsysteme. Wir können also ohne Assistenten nicht einmal mehr einparken oder rückwärts fahren. Das alles haben wir eingeführt – wofür?
Bock: Tja. Laut VCÖ war in Österreich jeder 2. Neuwagen im 1. Halbjahr 2025 ein SUV. Im ganzen Jahr 2010 waren es 13 Prozent.
Ich: Wir forcieren zu schnelle Arbeitsabläufe, die wir mit unseren Körpern und Gehirnen und Sinneswahrnehmungen nicht mehr selber hinbekommen. Wer einer Kassierer:in beim Hofer in letzter Zeit zugeschaut hat, der/die jetzt zwei Bankomatgeräte parallel bedienen muss, ist schwindlig und leicht schlecht geworden dabei. Wohin bewegen wir uns da? Seid ihr jetzt völlig durchgeknallt?
Bock: Ja.
Ich: Uns werden zu hohe Ansprüche an die „Qualität“ eines Emails oder Textes, den die KI angeblich besser hinbekommt als ein Mensch – die Frage ist, welche Qualität und wofür genau? Um ungesunden Perfektionismus zu bedienen? Als „Persönlich“ und mich „betreffend“ würde ich eine von einer KI an mich verfasste Email nicht bezeichnen. Und als Kommunikation – Email ist ja entweder Information oder Kommunikation – zwischen dem-/derjenigen, der/die mir eine Botschaft vermitteln will und mir selbst, würde ich das auch nicht bezeichnen. Es ist eher „etwas ausrichten lassen“ - „Richte der Michaela aus, dass blablabla … dafür hab ich jetzt wirklich nicht selbst Zeit“ ... ja danke du mich auch. Nimm dir die Zeit und den eigenen Kopf oder lass es bleiben.
Bock: Ja.
Ich: Und in all den Bereichen wird uns eingeredet, dass wir mitmachen müssen, weil wir ansonsten untergehen würden. Ich frage mich, ob das wirklich so ist? Müssen wir da mitmachen? Alle? Gibt es nicht Grenzen? Wo sind die Grenzen? Was werden wir uns noch bieten lassen?
Bock: Naja, wenn ich an die Flughäfen denke seh ich schwarz für euch ...
Mindmap vom Bock

Wie es bei mir ganz gut funktioniert & was ich selbst beitragen kann
Ich möchte weiterhin Freude daran haben etwas zu lernen, mich in etwas zu üben und zu verbessern. Ich schätze das Können. Ich möchte denken, schreiben, lesen, zeichnen. Ich möchte mein Kommunizieren verbessern. Ich möchte mich bewegen und mündiger werden und selbstständiger.
Ich möchte Bücher von anderen Menschen lesen, die etwas erlebt haben, gefühlt haben, die nachgedacht haben, die ihr ganzes Wissen, ihre Intuition, ihre gesammelte Gefühlswelt in ihr Tun gesteckt haben. Ebensolche Musik möchte ich hören, live sehen und gemeinsam in der Crowd mit anderen fühlen. Solche Bilder möchte ich betrachten. Von solchen Filmen möchte ich mich mitreissen lassen.
Assistenz-Systeme sind super für Bereiche und Menschen, die sie wirklich brauchen. Ansonsten empfinde ich sie doch eher als Entmündigung. Weiterführend münden sie oft in ökonomische Abhängigkeiten. Abos sind oft nicht mehr umgehbar (Services beim Auto: Garantie hängt an absurden Maßnahmen, die oft nicht nur teuer sondern v.a. auch ökologisch bedenklich sind).
Was zu tun ist
Bücher lesen. Sich fordern. Immer wieder einmal über die Wohlfühlzone hinaus bewegen. Neues angehen. Ins Theater gehen, Live-Konzerte besuchen, etc. Kunst und Kultur unterstützen. Nicht alles mitmachen, was einem eingeredet werden soll. Kein Auto oder ein kleines eAuto kaufen. Alles möglichst lange nutzen. Eine/n IT-Freund/in um Hilfe bitte, wenn es darum geht, digitale Medien möglichst userfriendly zu halten.
Energiewende, Green Deal und Open Source unterstützen.
Sich Gemeinschaften anschließen und unterstützen.
Sich Energiegemeinschaften anschließen.
Literatur & Links
Website
VCÖ: Jeder 2. Neuwagen war im 1. Halbjahr ein SUV 
(Anteil SUV und Geländewagen an Pkw-Neuzulassungen in Österreich)
1.Halbjahr 2025: 49,8 Prozent (71.235 SUV)
Gesamtjahr 2024: 45,1 Prozent (113.304 SUV)
Gesamtjahr 2023: 45,2 Prozent (107.432 SUV) 
Gesamtjahr 2022: 43,0 Prozent (92.387 SUV)
Gesamtjahr 2021: 38,8 Prozent (93.109 SUV)
Gesamtjahr 2020: 31,5 Prozent (78.403 SUV)
Gesamtjahr 2019: 31,9 Prozent (105.102 SUV) 
Gesamtjahr 2015: 21,0 Prozent (64.774 SUV)
Gesamtjahr 2010: 12,9 Prozent (42.246 SUV)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025
https://vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-jeder-2-neuwagen-war-im-1-halbjahr-ein-suv
