Deutschde
Über die Zeit 01

Hamsterrad-Rennen

55. Dialog mit dem schlauen Bergschaf-Bock

Ich: AHHHRG! Lieber Bock! Ich war schon wieder im Hamsterrad unterwegs.

Bock (seufzt): Immer wieder das selbe mit dir! Hast du regelmäßig meditiert, wie du dir das vorgenommen hattest?

Ich: Natürlich nicht. Ich habe wieder alles vergessen: Zeit nehmen, Zeit lassen, Muße tun ...

Bock (lacht): Haha! Das klingt wie Buße tun, so wie du das sagst!

Ich: Sehr passend. Es fühlt sich im Hamsterrad gefangen ja auch so an! Nichts tun ist dann mühsam, nicht erstrebenswert, anstrengend! Völlig absurd!

Bock (nachdenklich): Das trifft wohl den Punkt. Wenn rundherum alles antreibt, ist es total schwierig sich dem zu entziehen. Im Endeffekt v.a. weil jede/r Geld braucht. Irgendwie ist das immer der Knackpunkt – da kann man nicht aus ...  tatsächlich ein Hamsterrad ... rennen, rennen, rennen ...

Ich: Und dabei laufe ich sehr gerne! Sehr gerne auch mal schnell. Aber dann muss wieder Schluss sein, Pause, nachdenken, schauen wohin laufe ich denn eigentlich ... v.a. so schnell! 

Bock (listig): Vielleicht ... dir selbst nach? 

Ich: Dann bleibe ich jetzt einfach stehen, setze mich in die Natur und zeichne Leben, wie es lebt und bekomme selbst wieder ein Gefühl dafür, wie ich gut lebe. Es gibt dahingehend keine besseren Vorbilder als Tiere und Pflanzen.

Bock (zufrieden): Logisch, einfach gut leben.

 

Weiterführende Literatur:

Martin Liebmann, 2019: Faul zu sein ist harte Arbeit. Komplett-Media

Kurzbeschreibung des Verlags

Martin Liebmann kennt die verschiedenen Geschwindigkeiten des Lebens. Von der absoluten Entschleunigung eines Baby-Pausenjahres bis zur 90-Stunden-Woche als Vollzeit-Unternehmer war er in zahlreichen Hängematten und Hamsterrädern unterwegs. Seine Erfahrung: Für Muße findet sich in unserer Hochgeschwindigkeitsgesellschaft kaum noch Zeit, die Langeweile ist in Verruf geraten. Leerräume auszuhalten fällt uns schwer, wer nichts tut, ist nichts wert.
Mit seinem Buch bricht Martin Liebmann der Faulheit eine Lanze. Er führt aus, welch Genuss es sein kann, nichts zu tun und erklärt, warum wir sogar manchmal nichts tun müssen, um produktiv sein zu können. Sein Buch ist eine humorvolle Einladung zum Innehalten und eine philosophische Anleitung zum Nichtstun, bei der man sich selbst und vielleicht auch etwas Glück finden kann.