Wir gewinnen alle alles oder verlieren alle alles

10. November 2025

77. Dialog mit dem besonnenen, gelassenen Bergschaf-Bock über ein wesentliches Leben

Bock (bestimmt): Also wir gewinnen entweder alle oder wir verlieren alle – SO ist das in Wirklichkeit!

Ich: Wovon sprichst du?

Bock: Von der Klimakatastrophe. Ich habe sehr oft in Gesprächen den Eindruck, dass Personen meinen, es handelt sich darum wer gewinnt: der Verbrennungsmotor oder der Elektroantrieb. Die Atomkraft oder die Windkraft. Das Schweinsschnitzel oder der Avokadovollkorntoast.

Ich (denke an diverse Tischgespräche welchen ich in letzter Zeit mehr oder weniger beteiligt beiwohnen durfte): Haha, ja da hast du recht!

Bock: Dabei ist es ganz einfach so: physikalisch gesehen gibt es nur EINE Richtung in die gehend wir gewinnen können. Und wenn wir das tun gewinnen wir alle: lebenswerte Lebensbedingungen. Wenn wir das nicht tun verlieren wir diese alle. Selbst die Milliardäre.

Ich: Stimmt - alles andere ist Ablenkung, Verschleppung und Verdrängung.

Bock (denkt kurz nach): Vielleicht verstehen das doch noch rechtzeitig genügend Menschen. Ich hoffe es sehr, denn wir anderen Lebewesen auf diesem Planeten sind euch ja vollkommen ausgeliefert. Die Orcas vor Portugal haben ein bißchen was probiert. Viren und Bakterien, ja ok, aber sonst. Machtlos. Frank Schätzing ist ein Visionär, aber leider ist sein Roman Der Schwarm auch nur eine fantastische Erzählung.

Ich (heimlich erleichtert und gleichzeitig bedrückt): Sorryyy.

Bock (blickt mich traurig an): Du musst dich nicht für die mieserablen Ausprägungen der menschlichen Macht entschuldigen, du bemühst dich eh. Viele bemühen sich sehr.

Ablenkung, Verschleppung und Verdrängung

Ich (aufmunternd): Vielleicht muntert uns die aktuelle Kolumne im Spiegel von Christian Stöcker "Spickzettel zur Energiewende: Diese Fakten werden Ihr Weltbild verändern" auf (den Autor des Buches Männer die die Welt verbrennen haben wir schon öfter zitiert: z.B. hier). Er startet mit: "Gewaltige Veränderungen vollziehen sich gerade auf der Welt. ... 92,5 Prozent der neu gebauten Kapazität zur Stromerzeugung im Jahr 2024 weltweit waren erneuerbar ..."!

Unbedingt den Artikel lesen, es lohnt sich!

Bock (kämpferisch): Genau und er schreibt auch: "Insbesondere die »konservativen« Parteien Europas und die Unionsparteien in der Bundesregierung tun derzeit möglichst viel dafür, nicht zu beschleunigen, sondern zu bremsen, zugunsten fossiler Absatzmärkte." Das gilt für Deutschland und ist in Österreich 1:1 das selbe!!!

Ich (genervt): Ich zitiere einen Artikel aus derStandard von Nora Laufer vom 18. November 2025 "Der Climate Change Performance Index (CCPI) beurteilt jährlich die Klimaschutzbemühungen von 63 Ländern und der EU, die gemeinsam mehr als 90 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantworten. Das Ranking wird von dem New Climate Institute, dem Climate Action Network und der NGO Germanwatch herausgegeben, insgesamt sind 450 Expertinnen und Experten an dem Bericht beteiligt. Österreich stürzte von Platz 23 auf Platz 35 ab und befindet sich somit nur mehr im unteren Mittelfeld. Und das aufgrund unserer nationalen und internationalen Klimapolitik! So wurden zuletzt zahlreiche Klimaschutzprogramme zurückgefahren, im Budget vor allem im Umweltbereich der Rotstift angesetzt. Darüber hinaus hat die Regierung klimaschädliche Subventionen ausgebaut, anstatt sie – wie von der Wissenschaft klar gefordert – zu kürzen. Weiters hat sich Österreich hat sich auf EU-Ebene zuletzt dafür eingesetzt, dass das unionsweite Klimaziel für 2040 spät und schließlich auch nur in abgeschwächter Form beschlossen wurde."

Bock (schüttelt den Kopf): Du wolltest mich aufmuntern!!!

Ich (schüttel den Kopf): Ja eh ... ist nicht einfach zur Zeit. Hiert gehts zur Kurzfassung des Klimaschutz Index: PDF. Schon peinlich, was Österreich als eines der reichsten Länder der Welt zur Zeit abliefert. Ich möchte hier bezüglich Lösungsorientierung noch auf unseren Beitrag Zurück ins Neandertal oder warum wir an der Energiewende festhalten sollten verweisen.

CCPI: Key Outcomes for Austria 2026: Austria ranks 35th in the CCPI. The new federal government is backsliding in all climate policy aspects.
Key demands: return to ambitious and sincere climate policies, establish specific laws to end fossil fuel exploration, along with a strong national climate law.

The country receives a low rating in GHG Emissions and Climate Policy, medium in Renewable Energy, and very low in Energy Use.

The CCPI country experts mention that trends in greenhouse gas (GHG) emissions reduction in recent years have been positive, mainly owing to policies based on subsidies for switches involving heating, electric vehicles, and other areas. However, they raise concern that the new federal government is backsliding in all climate policy aspects. Austria is in favour of international carbon credits, thereby undermining the EU 2040 target. Budget has been restrained for renewable energy expansion.

Climate-damaging subsidies for fossil fuels were increased under the new government. The climate bonus introduced to compensate for CO2 taxation also has been abolished, which the experts criticise as effectively equivalent to a tax increase and significantly reducing acceptance of CO2 taxation. Vital financial compensation for low-income households has, thus, also been abolished.

https://ccpi.org

The Climate Change Performance Index (CCPI) is an instrument to enable transparency in national and international climate politics. The CCPI uses a standardized framework to compare the climate performance of 63 countries and the EU, which together account for over 90% of global greenhouse gas emissions. The climate mitigation performance is assessed in four categories: GHG Emissions, Renewable Energy, Energy Use and Climate Policy.

Wie es bei mir ganz gut funktioniert & was ich selbst beitragen kann

Unmissverständlich Klartext reden, falls jemand noch nicht verstanden hat, worum es für uns alle geht.

Versuchen zu kooperieren, zu zeigen, dass wir alle auf der selben Seite stehen – auf der Seite des guten Lebens statt Überlebens – und NEIN, das ist nicht übertrieben und hysterisch, das ist Realität. Wir dürfen nicht den Glauben daran verlieren, dass es genügend Menschen gibt, die ein positives Menschen- und Weltbild forcieren und über das eigene ICH hinausdenken können und wollen.

Was zu tun ist

Parteien wählen, die den menschgemachten Klimawandel nicht leugnen und auch nicht "technik-offen" auf Erfindungen in der Zukunft verweisen - das wird nicht funktionieren und definitiv zu spät sein.

Energiewende, Green Deal und Open Source unterstützen.

Sich Gemeinschaften anschließen. Einander unterstützen.